Über 1550 km und etwa 15000 Höhenmeter führte das diesjährig ausgetragene Super-Brevet von London über Edinburgh und zurück nach London (LEL) vom 7. bis zum 12. August. Marc Grewe hat sich dieser Herausforderung nach 2017 zum wiederholten Male gestellt und musste feststellen, dass es deutlich härter war, als alles Vergleichbares bislang, es aber auch sehr viel besser lief als sonst. Das Zeitlimit gab maximal 128h für die Bewältigung der Strecke vor (inklusive aller Unterbrechungen) und nach 106:41 konnte Marc den Garmin endlich stoppen. Mit 68 Stunden in Bewegung fiel so relativ viel Zeit auf die Pausen und Übernachtungen, was dazu beigetragen haben mag, dass es dieses Mal nicht ganz so quälend war.
Die Runde führt von London über eine landschaftlich überragende Schleife durch Schottland. In insgesamt 20 Etappen von 48 bis 119 km Länge aufgeteilt gab es reichlich Verpflegungs- und Nächtigungsangebote für die Fahrer. Trampeln musste man allerdings schon selbst und auf längeren Etappen muss man auch schon mal einen Pub oder Supermarkt ansteuern, um nachzutanken.
Als besonders perfide erwies sich in diesem Jahr eine Last-Minute-Änderung der Strecke: da der wesentliche (und ikonische) Anstieg der Tour über den Yad Moss in den Northern Pennies kurzfristig wegen Straßenarbeiten versperrt worden ist, führte der Weg stattdessen über gleich zwei Gipfel alpinen Charakters mit anhaltenden Steigungen zwischen 12% und 18% – und das sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg. Obwohl quälend und fordernd, insbesondere mit einem bepackten Rad, blieb die Genugtuung darüber, die Kurbel doch immer wieder herumbekommen zu haben und mit fantastischen Aussichten und Abfahrten belohnt worden zu sein.
Das Ziel erreichte Marc unter den ersten 120 Ankömmlingen von etwa 1500 gestarteten Fahrern. Da diese Art Veranstaltung KEIN Rennen sind, gibt es keine offizielle Zeitnahme oder Platzierung – Nur das Ankommen zählt – ein Ziel, dass dieses Jahr wohl weniger als 60% der Starter erreicht haben.
Marc hat einen ausführlichen Bericht geschrieben, der hier abgerufen werden kann. -> Bericht LEL 2022